Argentinien
Geschichte von Argentinien
Die ersten Bewohner in Argentinien
Zwischen 15.000 und 10.000 v. Chr. besiedelten erstmals Menschen das Staatsgebiet des heutigen Argentinien. Sie kamen von Norden. Einige indigene Völker lebten noch als Jäger und Sammler, als die ersten Europäer im 16. Jahrhundert das Land betraten. In der Pampa und im nördlichen Patagonien etwa lebten die Het und im Süden Patagoniens die Tehuelches von der Jagd und zogen umher. Auf Feuerland lebten die Yamaná als Seenomaden: Sie zogen auf Kanus umher und lebten vom Fischfang.
Andere wie die Diaguita im Nordwesten betrieben Ackerbau und wohnten an einem Ort. Sie bauten Mais, Bohnen, Kürbisse und Quinoa an. Das Lama hielten sie als Haustier. Im Nordosten lebten die Guaraní. Der Nordwesten gehörte ab 1450 zum Inkareich. Einige Indiovölker wie die Kolla übernahmen die Sprache der Inka, das Quechua.
Eroberung durch die Spanier im 16. Jahrhundert
Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus kamen immer mehr Spanier und andere Europäer nach Südamerika. Sie eroberten das Land mit Gewalt und nahmen keine Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung. Das waren die Konquistadoren. Einige Völker stellten sich den Spaniern bis ins 19. Jahrhundert entgegen, zum Beispiel die Mapuches in Patagonien. Doch letztlich gewannen die weißen Siedler die Oberhand.
1536 gründete Pedro de Mendoza Buenos Aires, die heutige Hauptstadt. Seine Siedler mussten den Ort aber fünf Jahre später schon wieder aufgeben, vor allem, weil die hier lebenden Indigenen sich dagegen wehrten, sich den Spaniern zu unterwerfen und ihnen zu dienen. 1580 wurde die Stadt neu gegründet. Weitere Städte waren inzwischen im Nordwesten, von Peru aus, entstanden.
Argentinien als spanische Kolonie
1542 gründeten die Spanier das Vizekönigreich Peru, das zunächst fast ganz Südamerika umfasste. Auch Argentinien gehörte dazu. Die spanischen Eroberer zwangen die Indios, auf ihren Landgütern zu arbeiten. Viele starben in der Folge aufgrund der grausamen Behandlung durch die Eroberer oder durch Krankheiten. Diese hatten die Weißen eingeschleppt und die indigenen Völker besaßen keine Abwehrkräfte gegen die Grippe oder die Masern.
Die Jesuitenreduktionen (1609-1767)
1588 hatten die Jesuiten begonnen, die Indios zum Christentum zu missionieren. 1609 begannen sie dann, die indigene Bevölkerung in besonderen Siedlungen zusammenzuführen. Diese hießen Jesuitenreduktionen. Die Jesuiten wollten die Indios so vor der Gewalt der spanischen Eroberer und vor Sklavenjägern schützen. Zum anderen war ihr Ziel, die Indios zum christlichen Gott zu bekehren. Diese Mission beruhte auf gleichzeitiger Anerkennung der Kultur der Indios.
Es entstanden viele dieser Siedlungen in einem Gebiet der Guaraní, das heute zu den Ländern Paraguay, Argentinien und Brasilien gehört. Im heutigen Argentinien liegt das Gebiet der Jesuitenreduktionen im Nordosten. Viele Indios suchten Schutz in den Reduktionen. Spanier durften die Reduktionen nicht betreten.
Wirtschaftlich waren diese Dorfgemeinschaften sehr erfolgreich, insbesondere in der Landwirtschaft und im Handwerk – weit erfolgreicher als die spanischen Siedlungen. Das führte zu Unmut bei den Spaniern. Zudem entsprach die Haltung der Jesuiten gegenüber den Indios nicht der Haltung der spanischen Kolonialherren. Immer wieder gab es Angriffe auf die Reduktionen. 1767 vertrieb der spanische König schließlich die Jesuiten und löste die Reduktionen auf. Mit dem beschlagnahmten Besitz hofften die Spanier auf reiche Einnahmen, doch das erwies sich als Trugschluss. Die Reduktionen zerfielen.
Argentinien als Teil des Vizekönigreichs Río de la Plata (1776-1816)
1717 war schon der Norden Südamerikas vom Vizekönigreich Peru als Vizekönigreich Neugranada abgespalten worden, um die große Kolonie besser verwalten zu können.
1776 trennte man auch den Süden ab. Argentinien gehörte nun nicht mehr zu Peru, sondern mit Paraguay, Uruguay und Bolivien zum Vizekönigreich Río de la Plata. Der Süden des Landes blieb jedoch spärlich besiedelt und stand nicht wirklich unter Kontrolle der Spanier.
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