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Wie zeigt sich der Klimawandel in Argentinien?

Durch seine weite Nord-Süd-Ausdehnung und Anteile an ganz unterschiedlichen Landschaften wie den Anden und dem Meer hat Argentinien ein ganz unterschiedliches Klima in seinen Landesteilen. Der Klimawandel zeigt sich darum auch unterschiedlich.

Ende 2022 gab es in weiten Teilen des Landes, ebenso wie in Uruguay, eine extreme Dürre. Das lag vor allem an der Folge des Wetterphänomens La Niña, das als Gegenbewegung zu El Niño für besonders wenig Niederschläge sorgt. Durch insgesamt gestiegene Temperaturen durch den Klimawandel tritt das aber nun verstärkt auf. Die Dürre 2022/23 war die schlimmste seit 60 Jahren. Es gab große Ernteeinbußen bei Soja, Weizen und Mais. Auch Vieh verendete durch die große Trockenheit.

Der Sommer 2023/24 stellte dann schon wieder Hitzerekorde auf. Temperaturen bis zu 38 Grad brachten vielen Menschen auch gesundheitliche Probleme.

Die Zahl an schweren Unwettern hat in Argentinien ebenfalls zugenommen. Dadurch kommt es auch immer wieder zu Überschwemmungen. In Patagonien, im Süden von Argentinien, haben schwere Schneestürme im Winter zugenommen. Im Sommer kam es Anfang 2024 hier zu einem großen Waldbrand im Nationalpark Los Alerces.

In Patagonien ist noch ein Problem sichtbar, das der Klimawandel verursacht: die Gletscherschmelze. Die argentinischen Gletscher verlieren an Masse, und das immer schneller.

Ein weiteres Problem ist die Ausbreitung von Krankheiten durch die höheren Temperaturen. Seit Jahren nehmen die Fälle von Gelbfieber und Denguefieber zu. Beide Krankheiten werden von Stechmücken übertragen, die sich bei wärmeren Temperaturfen wohl fühlen. 2023 erlebte die Provinz Tucumán im Norden von Argentinein eine wahre Epidemie von Dengue. Mehr als 10.000 Fälle wurden gezählt.

Folgen des Klimawandels in Argentinien

Was macht Argentinien zum Klimaschutz?

Argentinien hat das Pariser Klimaabkommen unterschrieben und einen nationalen Klimaschutzplan vorgelegt, zu dem auch ein Energiewendeplan gehört. Bis 2030 sollen demnach mindestens 50 Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie erzeugt werden. 2022 lag der Anteil bei 36,1 Prozent.

Ein Problem dabei: Um die Umsetzung zu finanzieren, setzt Argentinien auf Einnahmen aus fossilem Gas, das das Land fördert und exportiert. Das ist ein Widerspruch in sich. Zudem werden das Gas und Öl mittels Fracking gefördert. Das ist eine umstrittene und umweltschädliche Methode, bei der tief in die Erde gebohrt wird und unter Druck das Gas gefördert wird. Dazu wird hier der Lebensraum vieler indigener Gruppen zerstört, die selbst nichts von der Föerderung haben und oft selbst mit Holz kochen oder heizen müssen.

2019 erzeugte Argentinien seine Energie zu 55 Prozent aus Erdgas und zu 33 Prozent aus Erdöl. Umweltfreundlichere Erzeugung fiel noch mau aus: 5 Prozent aus Biomasse, 3 Prozent aus Wasserkraft und 3 Prozent aus Atomkraft. Inzwischen baut das Land aber seine Windkraft aus. Dort gibt es ein besonders großes Potential, ebenso bei der Solarenergie. Argentinien setzt außerdem auf Atomkraft, die ebenfalls ausgebaut wird.

Problematisch ist auch, dass in Argentinien viel Wald abgeholzt wird oder durch Brände verloren geht. Meistens wird illegal gerodet, um Land für Felder zu gewinnen.

 

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letzte Aktualisierung am 29.08.2024