Bolivien
Kindheit in Bolivien
In Bolivien leben 6 Prozent der Bevölkerung in Armut, 3 Prozent sogar in extremer Armut. Das betrifft vor allem die indigenen Völker im Hochland. Viele ziehen in die Städte, doch dort bleiben ihnen oft auch nur die Elendsviertel am Stadtrand.
Die Armut betrifft natürlich auch die Kinder. Nicht nur, dass es zum Beispiel an gutem und nahrhaftem Essen oder sauberem Trinkwasser fehlt. Oft müssen sie auch arbeiten. Tatsächlich arbeiten 14 von 100 Kindern in Bolivien. Das ist immer noch viel, auch wenn sich die Zahlen in den letzten Jahren verbessert haben.
Kinderarbeit in Bolivien
Die meisten dieser Kinder arbeiten in der Landwirtschaft. Viele gehen nicht zur Schule. Andere arbeiten vor und nach der Schule. Sie helfen auf dem Feld der Eltern oder hüten das Vieh. Oder sie arbeiten auf Plantagen und helfen bei der Ernte von Zuckerrohr, Mais oder Paranüssen.
Dann gibt es Kinder, die im Bergbau schuften. In den Städten verkaufen sie Zigaretten oder Süßigkeiten, putzen Schuhe oder sind Busschaffner.
Seit 2014 ist Kinderarbeit ab zehn Jahren sogar gesetzlich erlaubt, zumindest in bestimmten Fällen. Die Kinder haben sogar selbst dafür gekämpft, weil sie ihre Arbeit als einzige Chance sehen, um überleben zu können. Die Zahl der arbeitenden Kinder ist anschließend sogar wieder gestiegen.
Straßenkinder in Bolivien
Und dann gibt es noch die Kinder, die auf der Straße leben. Straßenkinder versuchen irgendwie zu überleben. Sie arbeiten oder betteln, sie nehmen Drogen und viele sind krank. Sie haben niemanden, an den sie sich wenden können. Selbst von Polizisten werden sie häufig gejagt und geschlagen.
Nicht alle überleben
25 von 1000 Kindern in Bolivien sterben, bevor sie fünf Jahre alt sind. Das ist für Südamerika ein hoher Wert. In Peru sind es zum Beispiel 13 Kinder, in Chile sieben. Gründe dafür sind ebenfalls Armut und Mangelernährung.
Man muss allerdings auch sagen, dass gerade in den letzten zehn Jahren große Fortschritte erzielt wurden. Das heißt, die Armut wurde gemindert und einiges für bessere Bildung getan. So gibt es heute mehr Menschen, die lesen und schreiben können.