Brasilien
Der Amazonas - ein Steckbrief
Der Amazonas ist nicht nur der längste Fluss Brasiliens. Er ist sogar der längste Fluss der Erde - oder zumindest der zweitlängste. Zur Länge des Amazonas erfährst du unten mehr. Schauen wir zunächst einmal, wo der Amazonas überhaupt fließt. Er durchquert Südamerika im Norden des Kontinents. Er fließt dabei von Westen nach Osten, etwa 300 Kilometer südlich des Äquators.
Der Amazonas besitzt zwei Quellflüsse. Beide entspringen in Peru. Der nördliche Quellfluss heißt Río Marañón, der südliche Río Ucayali. Río bedeutet im Spanischen Fluss. Noch in Peru vereinen sich die beiden Flüsse zum Amazonas. Er bildet dann ein Stück weit die Grenze zu Kolumbien, eher er weiter nach Brasilien fließt, wo er nach vielen Kilometern schließlich in den Atlantik mündet.
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Er ist oft mehrere Kilometer breit. Er ist ein Weißwasserfluss.
Der Amazonas besitzt sehr viele Nebenflüsse, nämlich um die 10.000! Nur um die einhundert der Nebenflüsse können aber mit dem Schiff befahren werden. Die größten Nebenflüsse sind der Río Negro, der von Norden bei Manaus in den Amazonas mündet, und der Río Madeira, der kurz danach von Süden einmündet.
Die gesamte Mündung ist rund 200 Kilometer breit. Er teilt sich hier in zwei Hauptarme und viele kleine Nebenarme.
Waldtypen im Amazonasgebiet
Zu beiden Seiten des Amazonas liegt kilometerweit ins Landesinnere hinein eine Landschaft namens Várzea. Das Land hier wird regelmäßig von Weißwasserflüssen wie eben dem Amazonas überflutet. In diesem Wasser sind sehr viele Nährstoffe, die sich nun auf dem Land ablagern. Wo Schwarzwasser das Land überflutet, entsteht hingegen der Igapò-Wald. Dort sind die Bäume niedriger und es gibt kaum eine Krautschicht.
Das außerhalb der Überschwemmungsgebiete liegende Land heißt Terra firme, das bedeutet festes Land. Dort ist die Artenvielfalt am höchsten.
Flusstypen der Tropen
Man unterscheidet in den Tropen vor allem drei Arten oder Typen von Flüssen. Weißwasserflüsse sind voll von Schwebstoffen aus Mineralien. Sie erscheinen hell bzw. haben eine lehmige, hellbraune Farbe. Sie sind sehr nährstoffreich. Schwarzwasserflüss erscheinen viel dunkler. Sie besitzen wenig Nährstoffe und kaum Schwebstoffe. Weil so nur wenig Sonnenlicht reflektiert wird, erscheienn sie dunkelbraun bis schwarz. Klarwasserflüsse sind ebenfalls nährstoffarm und sehen gelb bis hellgrün aus. Ihr Boden ist sandig oder felsig.
Das Amazonasbecken
Das Gebiet, in dem der Amazonas fließt, wird auch Amazonasbecken, Amazonastiefland oder Amazonien genannt. Es umfasst einen großen Teil des Nordens von Südamerika. Auf der Karte oben ist es das gelb unterlegte Gebiet.
Neun Länder haben Anteil am Amazonasbecken. Der mit Abstand größte Teil liegt in Brasilien. Das Amazonasbecken ist fast vollständig von tropischem Regenwald bedeckt. Es regnet hier sehr viel.
Schwimmende Inseln
Im Amazonas gibt es Schwimmende Inseln. Sie bilden sich durch mitgeschwemmte Baumstämme oder abgerissene Wasserpflanzen. Sie verhaken sich ineinander und verbinden sich dann durch Wurzeln.
Die Länge des Amazonas
Ist der Amazonas der längste Fluss der Welt? Oder ist es der Nil? Darüber wird bis heute diskutiert. Für beide Flüsse gibt es unterschiedliche Längenangaben. Das hängt damit zusammen, dass man unterschiedliche Quellen und Quellflüsse annehmen kann. Meistens wird der Nil als längster Fluss der Erde bezeichnet und seine Länge mit 6650 Kilometern angegeben. Die Länge des Amazonas wird überwiegend mit 6400 Kilometern angegeben. Die längste Angabe ist 6992 Kilometer. Als Mittelwert wird auch 6788 Kilometer angegeben. Irgendwo in diesem Bereich wird die Wahrheit also liegen!
Tiere des Amazonas
Im Amazonas schwimmen sehr viele Fische. Man hat mehr als 1500 Fischarten gezählt, die in dem Fluss zu Hause sind. Zu ihnen gehören auch die berüchtigten Piranhas mit ihren scharfen Zähnen.
Aber auch Säugetiere schwimmen in dem Strom, denn zu ihnen gehören der Amazonas-Manati und der Amazonas-Flussdelfin. Beide sind leider stark vom Aussterben bedroht. Der Amazonas-Manati ist eine Art der Seekühe. Zum Atmen tauchen sie auf. Zu den Amazonas-Flussdelfinen gehören drei Arten.
Wie kam der Amazonas zu seinem Namen?
Ganz ngenau weiß man nicht, woher der Name Amazonas stammt. Eine Erklärung besagt, dass spanische Konquistadoren im 16. Jahrhundert indigene Frauen gesehen hätten, die wie Kriegerinnen aussahen. Sie benannten den Fluss dann nach den Amazonen, Kriegerinnen aus der griechischen Sage. Nach einer anderen Erklärung wird der Name abgeleitet von einem Wort der indigenen Bevölkerung, das Amassona lautet udn Schiffezerstörer bdeutet. Es könnte sich auf die Gezeitenwelle beziehen, die gefährliche Pororoca.
Übrigens wird der Amazonas auf einem Teilstück in Brasilien gar nicht Amazonas genannt, sondern Río Solimões. So wird er von der Grenze von Peru bis zum Zusammenfluss mit dem Río Negro genannt. Es ist einer der Namen, die die indigenen Völker dem Fluss gaben. Von diesen gab es verschiedene.