Ecuador
Artenreiches Ecuador
Ecuador zählt zu den 17 Ländern der Erde, in denen gemeinsam 70 Prozent aller Arten der Welt zu finden sind. Man nennt das ein Megadiversitäts-Land. Die unterschiedlichen Landschaften von Küste, Bergen, Flüssen und Regenwald bieten vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Die Küstenregion und die Galápagos-Inseln zählen außerdem zu den Regionen der Erde mit besonders vielen endemischen Pflanzen und Tieren: Arten also, die nur hier leben.
Zum Schutz seiner Natur hat Ecuador 11 Nationalparks, sowie eine ganze Reihe von Schutzzonen eingerichtet. Das ist sehr wichtig, denn wie überall in den Ländern mit tropischem Regenwald ist dieser durch Abholzung stark bedroht. Die Mangrovenwälder sind hingegen durch die Garnelenzucht bedroht.
Tiere in Ecuador
Tiere: Wer lebt denn da in Ecuador?
Die vielfältigen Landschaften Ecuadors sind der Lebensraum vieler Tierarten. In den Anden treibt sich der seltene Bergtapir herum. Er lebt nur in Kolumbien und Ecuador. Ein wolliges Fell schützt ihn gegen die Kälte.
Auch der Andenschakal ist hier heimisch. Leider wird er wegen seines hübschen rotgrauen Pelzes gejagt. Ein weiterer Andenbewohner ist der Brillenbär. Und wer darf in den Anden nicht fehlen? Das Lama!
Das Lama
Wusstest du, dass Lamas Kamele sind? Im Gegensatz zu den Kamelen in Afrika und Asien haben die Kamele in Südamerika keine Höcker. Lamas stammen vom Guanako ab und werden als Haustiere gehalten. Sie dienen auch heute noch vor allem in den Anden als Lasttiere.
Außerdem gibt es noch das Vikunja, ebenfalls ein Kamel Südamerikas. Zum Haustier gezähmt wurde außerdem das Alpaka. Seine Wolle wird verarbeitet.
Vom Aguti bis zum Pekari
Pakas, Wasserschweine (Capybaras) und Agutis sind Nagetiere des Landes. Zu den rund 380 Säugetierarten gehören auch Faultiere, Ameisenbären, Gürteltiere und Pekaris (Nabelschweine).
Hier lebende Raubtiere sind der Jaguar, der Puma, der Jaguarundi, der Ozelot, die Tigerkatze, die Langschwanzkatze, der Amazonas-Skunk, der Krabbenwaschbär und der Nasenbär. Mantelbrüllaffen, Kapuzineräffchen und Braunkopfklammeraffen findet man in den Bäumen.
Vögel in Ecuador
1600 Vogelarten hat man in Ecuador. In seinem Wappen trägt Ecuador den Andenkondor. Er besitzt eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern. Er gehört zu den Geiern und frisst Aas. Sein Bestand ist gefährdet. Ebenfalls in den Anden lebt der Streifenkarakara.
Besonders auffällig ist der Andenklippenvogel mit seinem orangeroten Gefieder. Bunt sind auch die Papageien und Tukane. Kolibris sind in 120 Arten heimisch! Zu den Küstenvögeln Ecuadors gehören die Blaufußtölpel, die tatsächlich blaue Füße besitzen.
Tiere in Mangroven und Flüssen
Die Mangroven der Küsten bieten dem Spitzkrokodil und dem Südamerikanischen Fischotter Unterschlupf. Auch Hornwehrvögel, Waldstörche, Fregattvögel und Marmorreiher fühlen sich hier wohl. In den Flüssen des Amazonasbeckens kann man hingegen den Roten Piranha, den Amazonasdelfin und den Krokodilkaiman finden.
Tiere auf den Galápagos-Inseln
Auf den Galápagos-Inseln gibt es hingegen nur wenige Arten, dafür sind diese aber zu einem großen Teil endemisch. Zu ihnen gehören die Galápagos-Riesenschildkröten, Meerechsen, Landleguane und Seelöwen.
Berühmt sind auch die Darwinfinken. Diese Singvögel kommen (bis auf eine Art auf der Kokos-Insel, die zu Costa Rica gehört) nur auf den Galápagos-Inseln vor und wurden nach Charles Darwin benannt.
Darwin und seine Finken
Charles Darwin war ein britischer Naturforscher. Nach vielen Forschungsreisen entwarf er die Grundlagen der Evolutionstheorie. Er erklärte darin, warum und wie sich verschiedene Arten bilden. Lebewesen mit besseren Merkmalen zum Überleben vermehren sich weiter. Das nennt man natürliche Selektion. 1835 kam er zu den Galápagos-Inseln und brachte von dort die Vögel mit, die man dann nach ihm Darwinfinken nannte.
Darwinfinken
Die 14 Arten der Darwinfinken stammen alle von einem Vorfahren ab, den es einst auf die Inseln verschlug. Diese erste Art breitete sich auf einer der Inseln aus, weil es keine Feinde gab und sie viel Nahrung und Platz fanden. Sie vermehrten sich dann aber so sehr, dass einige auf andere Inseln auswichen.
Dort entwickelten sie sich anders, weil es andere Nahrung gab. So unterscheiden sich die heutigen Arten vor allem in der Form ihrer Schnäbel. Arten mit einem kräftigen, dicken Schnabel knacken kräftige Samen, andere ziehen dagegen Insekten vor. Insgesamt leben 38 endemische Vogelarten auf den Galápagos-Inseln.
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