Kolumbien
Weihnachten in Kolumbien
Sonne, Musik und Tanz? Das ist Weihnachten in Kolumbien! Weil das Land in den Tropen liegt, ist es hier im Dezember ziemlich warm. Schnee fällt hier nicht und somit gibt es auch keine weiße Weihnachten in Kolumbien. Dazu sind die Kolumbianer für ihre Partylaune bekannt. Neben Tanzmusik gibt es daher auch ein Feuerwerk.
Schon Ende November startet in Bogotá die Weihnachtszeit. Dann nämlich wird die ganze Stadt mit tausenden von Lichtern beleuchtet. Das nennt sich Ruta de la Navidad: die Weihnachtsstraße. In den Straßen und Parks werden Häuser und Bäume beleuchtet, aber auch Figuren mit Lichtern in Szene gesetzt.
In der Nacht zum 1. Dezember wird in Medellín und den Nachbarorten die Weihnachtszeit mit der Alborada eingeläutet. Es gibt dann nämlich ein großes Feuerwerk. Erstmals gab es das 2003. Damals legten nämlich die paramilitärischen Truppen, die gegen die Guerilla in Kolumbien kämpften, aber selbst in Drogenhandel verstrickt waren, die Waffen nieder. Und feierten das selbst mit einem Feuerwerk. Seitdem wurde das jährlich praktiziert und ist heute der Beginn der Weihnachtszeit. Alborada bedeutet übrigens Morgendämmerung. Medellín ist aber auch für seine hübsche Weihnachtsbeleuchtung, die Alumbrado navideño, bekannt.
Ein ganz besonderer Tag ist auch der 7. Dezember. Das ist der Tag der kleinen Kerzen (Día de las Velitas). Überall werden Lichter und Lampen angezündet. Man stellt auch Laternen mit Kerzen in die Hauseingänge. Das alles macht man zu Ehren der Jungfrau Maria. So soll sie den Weg zum Haus finden und es segnen. Der 8. Dezember ist ein Feiertag, nämlich Mariä Empfängnis.
Novena de Aguinaldo
Wie in vielen anderen Ländern in Südamerika beginnt am 16. Dezember die Novena. In Mexiko und Mittelamerika nennt man diese Zeit Posada. In Kolumbien heißt sie (wie in Venezuela und Ecuador) auch Novena de Aguinaldo. An den neun Tagen bis Heiligabend kommen die Familien jeden Abend zusammen. Man betet gemeinsam, singt Weihnachtslieder (Villancicos) und isst weihnachtliche Spezialitäten. Die neun Tage stehen für die neun Monate, die Maria mit Jesus schwanger war.
Aguinaldo bezeichnet auch ein Weihnachtsgeschenk. Gerne wettet man auch zu zweit um ein solches Aguinaldo, also ein kleines Geschenk. Man spielt dann etwas oder legt bestimmte Herauforderungen fest. Der Gewinner erhält dann das Geschenk.
Ein Weihnachtsbaum wird in den meisten Familien auch aufgestellt. Er ist meistens aus Plastik. Dazu kommt häufig eine Weihnachtskrippe.
Heiligabend und Weihnachtsessen in Kolumbien
Die Bescherung erfolgt in Kolumbien um Mitternacht. Am Abend gibt es zunächst auch nur Snacks. Erst sehr spät wird das Weihnachtsessen dann aufgetischt. Die Geschenke bringt in Kolumbien das Christkind. Der 25. Dezember ist ein Feiertag. Man geht in den Gottesdienst und verspeist die Reste vom Vortag. Und man wünscht sich natürlich Frohe Weihnachten: Feliz Navidad!
Und was gibt es zu essen? Das Hauptgericht ist oft ein Truthahn oder aber Lechona. Dabei handelt es sich um ein ganzes Schwein, das mit Erbsen und Reis gefüllt wird. Tamales, Ajiaco und Buñuelos stehen auch gerne auf dem Tisch. Als Nachtisch darf Natilla auf keinen Fall fehlen!