Kolumbien
Kolumbien ist ein artenreiches Land
In Kolumbien herrscht eine riesige Artenvielfalt. Nach Brasilien ist Kolumbien das Land mit den meisten Arten in der Welt. Kolumbien zählt damit auch zu den 17 Ländern der Erde, in denen gemeinsam 70 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten der Welt zu finden sind. Man nennt das ein Megadiversitäts-Land. Kolumbien allein besitzt rund 10 Prozent aller Arten der Welt. Unter den Ländern mit den meisten Vogelarten nimmt Kolumbien mit rund 1900 Arten sogar Platz 1 ein.
Kolumbien hat eine Vielzahl von Landschaften wie Küsten, Berge und Regenwald, die vielen unterschiedlichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten. Viele Arten sind endemisch, kommen also nur hier vor. In der nordwestlichsten Provinz, Chocó, gibt es sogar den größten Anteil an endemischen Arten in der Welt.
Zum Schutz der Natur wurden 52 Naturparks eingerichtet. Denn es gibt auch Umweltprobleme. Neben Umweltverschmutzung von Wasser und Luft ist die Abholzung von Regenwald ein großes Problem. So werden zum Beispiel Bäume abgeholzt, um Koka anbauen zu können, obwohl das illegal ist, also gegen das Gesetz verstößt. Es gibt auch an vielen Orten illegalen Bergbau, der gegen jegliche Auflagen für die Umwelt verstößt. Woanders will man Land für Ackerbau gewinnen oder das Holz wird geschlagen, um es zu verkaufen. Viele Arten sind dadurch vom Aussterben bedroht.
Wer kriecht, hüpft und fliegt denn in Kolumbien?
In den vielfältigen Landschaften von Kolumbien lebt ebenfalls eine Vielzahl von Tierarten. Brillenbär und viele Opossumarten wie das Südopossum gehören dazu.
In den Anden fühlt sich der Anden-Makibär wohl. Er wurde erst 2006 entdeckt. Er wohnt in den Bäumen und ist nachtaktiv. In den tropischen Wäldern lebt das Tapeti, ein Kaninchen.
Insgesamt gibt es 456 Säugetierarten in Kolumbien. Zu ihnen gehören auch Ameisenbären und Faultiere, beide in mehreren Arten. Raubtiere sind zum Beispiel der Jaguar, der Jaguarundi, der Ozelot, die Tigerkatze und der Nasenbär.
Affen kommen in mehr als 30 Arten vor. Dazu gehören der Schwarzrückentamarin, der Rote Uakari, der Kolumbianische Wollaffe und der Lucifer-Springaffe.
Vier von fünf Tapirarten sind in Kolumbien heimisch. Erst 2013 wurde der Kabomani-Tapir entdeckt.
1900 Vogelarten flattern durch Kolumbien
1900 Vogelarten bietet Kolumbien eine Heimat – so vielen wie sonst kein anderes Land der Welt. Zu diesen gehört zum Beispiel der selten gewordene Gelbohrsittich, der auf die Quindio-Wachspalme als Lebensraum angewiesen ist, in der er brütet. An den Berghängen fühlen sich auch der Grünhäher und der Laucharassari, eine Tukanart, wohl. Vereinzelt kommt der Andenkondor vor. Der Aasfresser ist einer der größten Vögel der Welt. Auffällig orange ist der Andenklippenvogel, der außerdem einen dicken Federkamm auf dem Kopf trägt.
Und noch mehr Tiere!
Zu den Reptilien gehören die Krokodile, Echsen und Schildkröten, die ebenfalls in vielerlei Arten vorkommen. Allein von den Schlangen gibt es 222 Arten!
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch trägt ja schon einen furchteinflößenden Namen. Er gilt tatsächlich als eines der giftigsten Tiere der Welt und als giftigste Froschart. Die Chocó-Indianer nutzten das Gift für ihre Blasrohre. In Gefangenschaft verlieren die Frösche übrigens ihre Giftigkeit. Aber zu Hause möchtest du ihn sicher trotzdem nicht haben, oder?