Paraguay
Geschichte Paraguays vom 19. Jahrhundert bis heute
Tripel-Allianz-Krieg (Paraguay-Krieg, 1865-1870)
Argentinien und Brasilien bildeten mit Uruguay ein Bündnis gegen Paraguay. Das Bündnis wird auch als Tripel-Allianz bezeichnet, "Bündnis der Drei". Paraguay verlor in diesem Krieg die Hälfte seines Landes und einen Großteil seiner Bevölkerung, denn es starben rund 300.000 Menschen (und noch einmal so viel auf der Gegenseite). Paraguay verlor seine wirtschaftliche Vormachtstellung.
Instabile Republik
Zwischen 1870 und 1954 wurde Paraguay von 44 Männern regiert. Von diesen eroberten sich 24 die Macht durch einen Militärputsch.
Chacokrieg (1932-1935)
Im Chacokrieg kämpfte Paraguay gegen Bolivien um Gebiete im Chaco. Dort hatte man 1928 Öl entdeckt. Paraguay siegte und sicherte sich somit Land.
Diktatur unter Alfredo Stroessner (1954-1989)
Nachdem die politische Lage nach wie instabil war und sich konservative Kräfte der Colorado-Partei und liberale Anhänger immer wieder bekämpften, übernahm Alfredo Stroessner 1954 die Macht. Er gehörte der Colorado-Partei an.
Stroessners Vater war ein Deutscher, der nach Paraguay ausgewandert war. Seine Mutter stammte aus Paraguay. 35 Jahre lang regierte er diktatorisch. Politische Gegner, insbesondere Kommunisten, wurden verfolgt und ermordet. Viele flohen ins Ausland.
Rückkehr zur Demokratie 1989
Andres Rodríguez stürzte Stroessner schließlich 1989 und leitete den demokratischen Wandel ein. Stroessner floh nach Brasilien. 1991 gründeten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay Mercosur, ein wirtschaftliches Bündnis. 1992 gab es eine neue demokratische Verfassung.
Die ersten freien Wahlen 1993 gewann Juan Carlos Wasmosy. Überwiegend regieren seitdem Mitglieder der Colorado-Partei, nur zwischen 2008 und 2013 war das nicht der Fall. Die Colorado-Partei ist eine rechtskonservative Partei, die für Patriotismus und Nationalismus steht.
2008 gewann der Bischof Fernando Lugo die Wahlen. Er wurde 2012 für eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen Polizisten und Landbesetzern verantwortlich gemacht und des Amtes enthoben.
Die Wahlen 2013 gewann Horacio Cartes von der Colorado-Partei.
2018 löste ihn Mario Abdo Banítez ab. Auch er gehört der Colorado-Partei an.