Peru
Peruanisches Essen
Schon seit vielen Jahrhunderten werden im Gebiet des heutigen Peru Bohnen, Kürbisse, Erdnüsse, Mais, Avocados und Kartoffeln angebaut. Die Indios hielten schon damals Meerschweinchen, um sie zu essen. An den Küsten wurde gefischt.
Diese alten Traditionen haben sich bewahrt, dazu kamen die spanischen Einflüsse aus der Kolonialzeit. Die Spanier brachten zum Beispiel Weizen, Reis und Zwiebeln nach Südamerika, aber auch zahlreiche Rezepte für Eintöpfe.
Die Kartoffel kommt aus Peru
Ob die Kartoffel ursprünglich aus Peru oder doch aus Chile stammt, lässt sich wohl nicht mehr klären. Erwiesen ist aber, dass die Kartoffel schon vor mehreren Jahrtausenden als Wildform in den peruanischen Anden vorkam. Unzählige Sorten werden noch heute angebaut. Man schätzt, dass in Peru 3000 Kartoffelsorten wachsen!
Gerne isst man Kartoffeln in Peru als Papas huancainas. Das sind Kartoffeln mit Käsesoße. Papas ist das Wort für Kartoffeln.
Spezialität aus Peru: Pachamanca
Ein sehr altes Gericht ist Pachamanca. Zutaten sind Fleischstücke mehrerer Sorten (zum Beispiel Lamm, Meerschweinchen und Schwein) sowie Kartoffeln und andere Wurzelgemüse wie Süßkartoffeln oder Maniok, außerdem Bohnen. Alle Zutaten werden in ein Maisblatt gewickelt.
Diese Päckchen garen dann in einem Erdofen. Um ihn zu bauen, erhitzt man Steine im Feuer und schichtet sie zu einer Pyramide, in deren Mitte das Essen kommt. Drumherum kommt dann Erde und darin gart das Ganze. Die Zubereitung ist also aufwendig und wird vor allem bei Festessen angewendet.
Meerschweinchen essen in Peru
Das Meerschweinchen wurde schon vor langer Zeit von den Indios als schmackhafte Nahrung entdeckt. Es ist wie für uns Hühnerfleisch. Das Cuy, wie es hier in Peru heißt, wird am liebsten gegrillt oder gebraten verspeist.
Gewürzt, gebraten in einer Pfanne und mit einem Stein beschwert, wird die Zubereitung Cuy chactado genannt. Serviert wird es meist als Ganzes, mit Kopf. Dazu isst man Kartoffeln und Bohnen und es gibt eine Soße namens Salsa criolla.
Kennst du...?
So manche Zutat der peruanischen Küste ist in Europa unbekannt. Oder hast du schon einmal von Olluco gehört? Ihre Wurzelknollen essen Peruaner gerne mit Trockenfleisch (charqui), etwa vom Lama oder Rind. Auch die Maca- und die Yacón-Pflanze bringen essbare Knollen hervor.
Quinoa wird in den Anden angebaut. Die senfkorngroßen Samen kann man wie Getreide verwenden. Bei uns gibt es Quinoa inzwischen auch zu kaufen.
Cherimoya ist hingegen wie Lúcuma und Cocona eine Frucht, die seltsam aussieht, aber lecker schmeckt.
Getränke in Peru
Ein beliebtes Getränk bei peruanischen Kindern ist Chicha morada (sprich: Tschitscha morada). Es wird aus einer bestimmten lilafarbenen Maissorte (maíz morada) hergestellt. Der Mais wird etwa eine Stunde lang in Wasser gekocht, bis das Wasser lila ist. In das Wasser gibt man noch Schale von Ananas und Äpfeln. Gewürzt wird mit Zimt, dazu kommen Zucker und Zitronensaft. Serviert wird es kühl und gerne mit Apfelstückchen darin.
Cola mögen die peruanischen Kinder auch. Hier gibt es aber eine ganz besondere Sorte: die Inca Kola. Sie wird in Peru mehr getrunken als Coca-Cola. Inca Kola ist übrigens gelblich. Ihren typischen Geschmack erhält sie vom Zitronenstrauch.
Weitere typische peruanische Gerichte sind:
- Ceviche: roher Fisch wird in Zitronensaft eingelegt. Dazu gibt es Zwiebeln, Mais, Süßkartoffeln und Rocotostreifen. Rocoto ist eine scharfe Paprikasorte.
- Rocoto relleno: Und diese Paprika füllt man gerne, das ist dann Rocoto relleno. Die Füllung besteht aus Hackfleisch und Käse.
- Pollo a la Brasa: Dabei handelt es sich um gegrilltes Hühnchen. Früher wurde es meist in Glut gegart (brasa), heute findet man es eher am Drehspieß. Es gehört mit Ceviche zu den meistgegessenen Speisen Perus. Zum Huhn gibt es meistens Pommes und Salat.
- Arroz con Pollo: Reis mit Huhn. Dazu kann es Kartoffeln geben, zum Beispiel Papas a la Huancaína. Das sind Kartoffeln in einer cremigen Käsesoße, die auch gerne als Vorspeise serviert werden.
- Tacacho: Grüne Kochbananen werden gebraten und zerstampft. Das vermischt man dann mit Schweinefleisch oder Käse. In Ecuador heißt das Gericht "Bolón de Verde".
- Locro: Locro ist eine Suppe aus Kartoffeln, Kürbis und Bohnen. Sie hat ihren Ursprung bei den indigenen Völkern und es gibt verschiedene lokale Varianten.
- Lomo saltado: Stücke vom Rindfleisch werden in Sojasoße eingelegt und mit Paprika und Zwiebeln gebraten. Dazu gibt es Pommes und Reis. Sojasoße und Reis sind Zutaten, die chinesische Einwanderer einst mit nach Peru brachten. Die chinesisch beeinflusste Küche hat in Peru sogar einen eigenen Namen, nämlich Chifa. Lomo saltado kannst du leicht nachkochen und dazu gibt es selbstgemachte Pommes. Das Rezept findest du hier.
Gewürze in Peru
Das wohl wichtigste Gewürz der peruanischen Küche sind Chilischoten. Sie geben vielen Gerichten Schärfe. Gerne verwendet werden auch Knoblauch und Annato, das Gerichten eine Gelbfärbung verleiht.
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