Uruguay
Typisch Uruguay?!
Argentinien und Uruguay
Über Uruguay weiß man bei uns viel weniger als zum Beispiel über Argentinien. Tatsächlich haben beide Länder viel gemeinsam und werden auch als Río-de-la-Plata-Länder gemeinsam genannt. So liebt man in beiden Ländern die gemeinsame Zusammenkunft beim Grillen, was hier Asado heißt.
Das in beiden Ländern gesprochene Spanisch ist das Río-da-la-Plata-Spanisch – beeinflusst auch von den vielen Italienern, die einst eben in beide Länder einwanderten. Man trinkt gerne Mate-Tee und die Gauchos hüten die Rinder der Pampa. Und auch der Tango, ein Tanz, ist nicht nur in Argentinien beliebt, sondern genauso in Uruguay.
Tango
Einer der bekanntesten Tangos stammt von einem Musiker aus Uruguay. "La Cumparsita" wurde 1916 komponiert. Du kannst ihn hören:
commons.wikimedia.org/wiki/File:La_Cumparsita_%28tango%29.ogg
In Montevideo gibt es wie in Buenos Aires häufig Tanzveranstaltungen für Tango, die Milongas.
Candombe
Noch typischer nur für Uruguay ist die Musikrichtung des Candombe. Die Musik hat afrikanische Wurzeln und wird zum Karneval gespielt. Der wird in Uruguay ausgiebig mit Umzügen gefeiert. Bekannt ist die Candombe-Parade, die den Karneval krönt und in der die besten Gruppen gesucht werden. Candombe hört man in Montevideo aber sogar jedes Wochenende, denn dann ziehen Candombe-Gruppen mit ihren Trommlern durch die Straßen. Es gibt auch Candombe-Tanzshows.
Karneval in Uruguay: Murga
Typisch für den Karneval sind auch die Murgas. Eine Murga besteht aus einem Chor (meistens von Männern) und Musikern, die vor allem Trommeln spielen. Sie treten auf Bühnen auf und nehmen Politiker und aktuelle Ereignisse aufs Korn. Die Murga-Mitglieder sind bunt kostümiert.
Fußball in Uruguay
Eine weitere Gemeinsamkeit mit Argentinien ist die Liebe zum Fußball. Aber in Uruguay unterstützt man natürlich die eigene Nationalelf. Genannt wird sie La Celeste (Himmelblau, weil sie hellblaue Trikots tragen) oder auch die "Charrúas" nach den Ureinwohnern.
Stolz ist man in Uruguay auch darauf, dass hier die allererste Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. Das war 1930. Und wer wurde damals Weltmeister? Uruguay! Und 1950 schafften sie es noch einmal.
Die Schweiz Amerikas
Uruguay erhielt einst den Spitznamen der "Schweiz Südamerikas". Zum einen wurde es so genannt, weil es einen hohen Wohlstand hatte, insbesondere im Vergleich mit den anderen lateinamerikanischen Ländern. Schon ab 1910 entstand ein Sozialstaat.
Zum anderen erhielt es diesen Namen, weil es hier wie in der Schweiz sehr viele Banken gibt. Aber auch die Größe ist ähnlich: Beide sind kleine Staaten zwischen großen Nachbarn. Beide sind gerne neutral und halten sich aus den Konflikten der großen Nachbarn heraus.
Schweizer Einwanderer gründeten übrigens 1862 das Städtchen "Nueva Helvecia". Dort findet man auch heute noch Straßen mit dem Namen "Edelweiss" oder "Frau Vogel".
Feiern in Uruguay
Neben Karneval, Ostern und Weihnachten feiert man in Uruguay die Semana Criolla. In dieser Rodeo-Woche zeigen Gauchos ihr Können auf dem Pferd.
Feiertage sind der 19. April (Landung der 33 Orientales), der 18. Mai (Schlacht bei Las Piedras) und der 19. Juni (Geburtstag des Nationalhelden Artigas).
Rinder und Schafe
Die typischen Tiere Uruguays sind wohl die Rinder und Schafe, die in der Pampa gehalten werden. Rund elf Millionen Rinder und sieben Millionen Schafe leben in Uruguay. Rindfleisch und Wolle waren über Jahrzehnte die wichtigsten Waren, die ins Ausland verkauft wurden.
Im Rindfleischverzehr hat Uruguay inzwischen sogar Argentinien übertroffen. 60 Kilogramm Rindfleisch werden hier pro Kopf und Jahr gegessen.