Uruguay
Geschichte Uruguays bis zur Unabhängigkeit
Die ersten Bewohner in Uruguay
Ab 7000 v. Chr. war das Gebiet des heutigen Uruguay von Menschen besiedelt. Noch bis zur Eroberung durch die Europäer lebten die Charrúa als Jäger und Sammler. Andere indigene Völker waren die Minua, die Chaná und einige mehr.
Erste Europäer in Uruguay (16. Jahrhundert)
Nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus kamen immer mehr Spanier und andere Europäer nach Südamerika. Sie eroberten das Land mit Gewalt. Um 1514 kamen wohl Portugiesen als erste Europäer in das Gebiet des heutigen Uruguay. 1516 befuhr der Spanier Juan Díaz de Solís den Río de la Plata. Er und seine Männer wurden von Indios angegriffen. Solís und viele seiner Männer starben.
Die Besiedlung des Gebietes begann auch wegen dieses Widerstands später als in anderen Teilen Südamerikas. Außerdem gab es hier kein Silber oder Gold, das die Europäer ausbeuten konnten. Genannt wurde die Region Banda Oriental, das "östliche Ufer".
Spanische Kolonie
1542 gründeten die Spanier eine Kolonie, das Vizekönigreich Peru. Es umfasste zunächst fast ganz Südamerika. Auch das heutige Uruguay gehörte dazu, war aber nicht wirklich unter spanischer Kontrolle. Nach dem Vertrag von Tordesillas, in dem Spanien und Portugal ihre Kolonialgebiete schon 1494 aufgeteilt hatten, gehörte Uruguay jedoch zum spanischen Herrschaftsgebiet. 1603 brachten die Spanier die ersten Rinder hierher. Damit begann in Uruguay ein Wirtschaftszweig, der zur Grundlage für den Wohlstand des Landes wurde.
1624 wurde die erste spanische Siedlung am Río Negro gegründet. Die älteste Stadt Uruguays ist Colonia de Sacramento, das 1680 von Portugiesen am Río de la Plata gegründet wurde. 1726 wurde Montevideo von Spaniern gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wirtschaftlichen Zentrum. Doch die Banda Oriental blieb ein Zankapfel zwischen Spanien und Portugal.
Teil des Vizekönigreichs Río de la Plata (1776-1816)
1717 war schon der Norden Südamerikas vom Vizekönigreich Peru als Vizekönigreich Neugranada abgespalten worden. Die große Kolonie sollte so besser verwaltet werden können. 1776 trennte man auch den Süden ab. Uruguay gehörte nun nicht mehr zu Peru, sondern mit Argentinien, Paraguay und Bolivien zum Vizekönigreich Río de la Plata. 1777 gab Portugal seine Gebiete in Sacramento auf.
Unabhängigkeit von Spanien 1816 und von Brasilien 1828
Um 1800 begann in ganz Lateinamerika der Kampf um die Unabhängigkeit. 1810 bildete sich in Buenos Aires eine eigene, von Spanien unabhängige Regierung. Die Spanier zogen daraufhin nach Montevideo um. Das rief dort den Widerstand hervor: Für die Unabhängigkeit der Banda Oriental kämpfte José Gervasio Artigas, heute Nationalheld des Landes. 1813 forderte er die Unabhängigkeit Uruguays. 1815 führte er eine Landreform durch und enteignete die Großgrundbesitzer.
Doch er hatte nun die Argentinier genauso gegen sich wie die Brasilianer. 1816 besetzte Brasilien das Gebiet. 1820 gab sich Artigas geschlagen und floh.
1825 marschierten 33 Männer, angeführt von Juan Antonio Lavalleja nach Uruguay ein. Sie werden die "33 Orientalen" genannt.
Nach einem dreijährigen Kampf erlangte Uruguay 1828 seine Unabhängigkeit von Brasilien und war damit ein eigener Staat. Seinen Namen erhielt es zwei Jahre später, 1830.
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