Venezuela
Tiere und Pflanzen in Venezuela
In Venezuela leben besonders viele Arten von Tieren und Pflanzen. Das Land zählt zu den 17 Ländern der Erde, in denen gemeinsam 70 Prozent aller Arten der Welt zu finden sind. Man nennt das Megadiversitäts-Land.
Die vielen unterschiedlichen Landschaften wie Küsten, Wüsten, Berge, Flüsse und Regenwald bieten nämlich vielen unterschiedlichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Viele Arten sind endemisch, kommen also nur hier vor.
Zum Schutz seiner Natur hat Venezuela 43 Nationalparks eingerichtet. Mehr als 60 Prozent der Landesfläche stehen unter Schutz. Das war auch dringend nötig, denn die Verschmutzung der Umwelt ist groß. Auch der Valencia-See ist davon betroffen, weil man Abwässer ungeklärt in ihn einleitete. Mehr als die Hälfte aller Fischarten im See starb zwischen 1960 und 1990. Abholzung von Wald ist ein weiteres Problem. Nicht nur die Gewinnung von Holz zerstört den Wald, sondern auch Erdölförderung und Bergwerke.
Tiere aus Venezuela in Bildern:
Welche Tiere leben in Venezuela?
Die vielfältigen Landschaften Venezuelas sind der Lebensraum vieler Tiere. Hier leben Halsbandpekaris, Capybaras (Wasserschweine, die größten Nagetiere der Welt) und die kleinsten Hirsche der Welt. Sie heißen Pudus und sind kaum größer als Hasen!
Auch Gürteltiere, Ameisenbären, Faultiere, Nasenbären, Opossums und Tapire sind hier heimisch. Zu den Raubtieren des Landes zählen der Jaguar, der Puma, der Ozelot, die Tigerkatze, die Langschwanzkatze und der Waldhund.
Natürlich leben auch Affen in Venezuela, zum Beispiel der Braune Kapuziner, der Weißkopfsaki, der Graukehl-Nachtaffe oder der Braune Klammeraffe. Insgesamt gibt es rund 290 Arten von Säugetieren.
Reptilien kommen ebenfalls in vielerlei Arten vor. So findet man Spitzkrokodile, Orinoco-Krokodile, Krokodilkaimane sowie viele Leguane und Schildkröten. Im Orinoco schwimmen auch der Riesenotter, der Piranya und der Amazonasdelfin.
Nah am Wasser fühlt sich die Große Anakonda wohl. Sie ist eine der größten Schlangen der Welt. Sie wird im Durchschnitt knapp 4 Meter lang (jedenfalls die größeren Weibchen) und mehr als 30 Kilogramm schwer. An der Küste hingegen lassen sich Karibik-Manatis beobachten.
Der Hoatzin
Der Hoatzin ist ein großer Vogel, der im nördlichen Südamerika im Regenwald lebt. Seine Nahrung, vor allem Blätter, verdaut er nicht im Magen, sondern in einer Aussackung der Speiseröhre. Je nach Nahrung verströmt der Hoatzin dann einen eigentümlichen Geruch, der ihm den Namen Stinkvogel eingebracht hat.
Vögel in Venezuela
Mehr als 1400 Vogelarten sind in Venezuela heimisch. An der Küste lassen sich Braunpelikane, Flamingos und Rote Sichler beobachten. In den Anden fliegt einer der größten Vögel der Welt, der Andenkondor. Wenn er seine Flügel ausbreitet misst er mehr als 3 Meter.
Aber auch ganz kleine Vögel gibt es, zum Beispiel Kolibris. Zu ihnen gehört der endemische Weißschwanz-Degenflügel. Besonders farbenprächtig sind die Papageien und Tukane. Einen auffälligen Schopf besitzt der Hoatzin.
Nationalvogel von Venezuela
Zum Nationalvogel des Landes wurde der Weißflügeltrupial ernannt. Er kommt nur in Venezuela und im Grenzgebiet zu Kolumbien sowie auf einigen karibischen Inseln vor. Auffällig ist sein leuchtend oranges Federkleid am Bauch.
Das Wort Trupial leitet sich vom französischen Wort für Truppe ab. Die Trupiale leben nämlich gerne in Gruppen. Sie haben einen langen Schwanz und einen kräftigen Schnabel. Die Augen sind gelb. Sie mögen trockene Gebiete wie Wälder und Gestrüpp oder offene Savannen, wo sie nach Insekten, Früchten und Eiern suchen. Zum Brüten nutzen sie fremde Nester.
Tiere im Wasser von Venezuela
Weil das Wasser des Maracaibo-Sees sehr sauerstoffreich ist, wachsen hier viele Algen. Das begünstigt aber auch eine große Artenvielfalt. Reiher und Braunpelikane tummeln sich an den Ufern, wo auch Krokodilkaimane gerne dösen.
Welse, Barsche, Meeräschen und Garnelen leben ebenso im Wasser wie Guyana-Delfine.
Endemisch ist der Harnischwels mit Namen Lamontichthys maracaibero.
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