Venezuela
Wirtschaft von Venezuela - Erdöl und andere Bodenschätze
Die Wirtschaft von Venezuela beruht vor allem auf dem Verkauf von Erdöl. Zurzeit steht Venezuela weltweit an 25. Stelle als Exporteur von Erdöl (2021). Viele andere Länder fördern also mehr, auch hat die Fördermenge abgenommen. 2018 stand das Land noch an 14. Stelle der weltweiten Erdölförderung, 2016 an 11. Stelle. Doch die größten Ölreserven der Welt lagern in Venezuela.
So ist Erdöl wohl nicht nur jetzt der Rohstoff, von dem die ganze Wirtschaft des Landes abhängig ist, sondern auch in Zukunft. Sinkt der Ölpreis, geht es auch Venezuela wirtschaftlich schlecht.
80 bis 95 Prozent aller Einnahmen aus dem Export stammen vom Erdöl. Erdöl erwirtschaftet auch große Teile der gesamten Wirtschaft (11 bis 30 oder sogar 50 Prozent werden genannt).
Gefördert wird das Erdöl von der staatlichen Erdölgesellschaft Petroven oder PDVSA. Sie besitzt auch die Erdölraffinerien des Landes, sucht nach neuen Ölquellen und verkauft die Rohstoffe und ihre Produkte, zum Beispiel Benzin an Tankstellen.
Venezuela hat die niedrigsten Benzinpreise der Welt, ein Liter kostet rund 4 Cent. Venezuela gehört zu den OPEC-Staaten. Neben Erdöl sind Eisenerz, Erdgas, Bauxit, Gold und Diamanten Venezuelas wichtigste Bodenschätze.
Die Verkehrswege in Venezuela
Die Infrastruktur ist in Venezuela gut ausgebaut. Es gibt ein gut ausgebautes Straßennetz, den schiffbaren Fluss Orinoco und mehreren Flughäfen und Häfen. Auch im Vergleich mit anderen mittel- oder südamerikanischen Ländern steht Venezuela gut da.
Dass Schienennetz ist nicht besonders groß, allerdings fahren Busse durch das ganze Land. La Guaira und Puerto Cabello sind die beiden wichtigsten Hafenstädte von Venezuela.
Probleme der Wirtschaft
Venezuela leidet an einer ungleichen Verteilung der Einkommen und an Korruption. Die Zahl der Menschen, die in Armut leben, ist riesig und immer weiter gestiegen. 2021 lebte fast 95 Prozent der Bevölkerung in Armut, mehr als 75 Prozent in extremer Armut. Das bedeutet, dass man weniger als 2,15 Dollar am Tag zur Verfügung hat. 2017 waren 27,1 Prozent arbeitslos (2015 nur 6,8 Prozent, 2016 20 Prozent). 2021 gab es wieder weniger Arbeitslose, nämlich 6,4 Prozent).
Viele Unternehmen, die in den 1980er und 1990er Jahren privatisiert worden waren, wurden unter der Regierung von Hugo Chavez wieder verstaatlicht. Die wirtschaftlichen Probleme blieben. Es kam zu Mängeln in der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern und ständig steigenden Preisen.
Die Inflation war schon damals immens (2016 bei 254 Prozent). 2022 lag sie immer noch bei 200 Prozent, für 2023 soll sie noch höher steigen.
2019 verhängten die USA Sanktionen gegen Venezuela wegen Wahlbetrugs von Präsidend Maduro. Die USA kauften bis 2022 kein Erdöl mehr von Venezuela.
Viele Venezolaner haben das Land verlassen. Sie schicken nun Geld nach Hause, das sie im Ausland verdient haben.
Landwirtschaft in Venezuela
Nur 4,7 Prozent trägt die Landwirtschaft zur Wirtschaft des Landes bei. 7,3 Prozent der arbeitenden Bevölkerung ist in der Landwirtschaft tätig. Beide Werte sind also niedrig.
Auf den Feldern von Venezuela werden Mais, Hirse, Zuckerrohr, Reis, Bananen und Kaffee angebaut. Kaffee war das Hauptexportgut, bevor das Erdöl entdeckt wurde.
Rinder und Schweine werden gehalten. Rinderzucht macht etwa die Hälfte aller Erträge der Landwirtschaft aus. An der Küste spielt auch der Fischfang eine Rolle, insbesondere werden Thunfisch und Sardinen gefangen.
Industrie in Venezuela
40,4 Prozent der Wirtschaft stammen aus der Industrie. In den Fabriken werden Nahrungsmittel und Getränke verarbeitet, aber auch Waren aus Erdöl, Eisen, Stahl und Aluminium erzeugt. Autos und Elektronikgeräte werden ebenfalls hergestellt.
Dienstleistungen
Mit 54,9 Prozent erwirtschaften die Dienstleistungen den größten Teil. Und noch mehr Menschen arbeiten hier: 70,9 Prozent. Handel, Finanzen, Transport, Telekommunikation und auch der Tourismus gehören zu den Dienstleistungen.
Jedoch leidet der Tourismus unter der politisch angespannten Lage im Land. Zwar sind die Zahlen 2013 erstmals auf mehr als eine Million Besucher gestiegen, doch ist das deutlich weniger als etwa in Kolumbien. 2015 und 2016 sanken die Zahlen aufgrund des politischen Chaos im Land, 2017 flogen nur noch wenige Fluggesellschaften das Land an.
Im Bereich der Energie wird Strom vor allem durch Wasserkraftwerke erzeugt. Eines der größten der Welt befindet sich am Guri-Staudamm. Allerdings sind die Wasserkraftwerke überfordert und Sonnen- und Windenergie werden bisher kaum genutzt. Es kommt häufig zu Stromausfällen.