Lexikon
Bahai-Religion
ZurückBaha'ullah
Zu den Lebzeiten des Religionsstifters Baha'ullah waren viele nicht mit seiner Meinung einverstanden. Der Religionsgründer der Bahai-Religion wurde zunächst ins Gefängnis gesteckt, viele seiner Anhänger wurden getötet und er schließlich nach Bagdad verbannt. Er starb 1892 in der Nähe von Akkon, das liegt im Norden von Israel. Dort hat man ihn auch begraben und noch heute suchen viele Anhänger der Bahai-Religion sein Grab auf.
Was ist die Bahai-Religion?
Die Bahai-Religion zählt zu den monotheistischen Religionen. Das sind Religionen, die nur einen Gott verehren, wie die Juden, Christen und Muslime. Auch die Bahai glauben nur an einen Gott. Zum ersten Mal verkündet wurde die Religion im Iran. Auch die Bahai haben einen Gründer, der Baha'ullah hieß und von 1817 bis 1892 lebte. Nach ihm wurde auch die Religion benannt. Die meisten Anhänger dieser Religion findest du in Indien und Afrika, aber genauso in Süd- und Nordamerika. In Europa sind die Bahai nicht so verbreitet. Im Glauben der Bahai soll ihr Religionsgründer nicht abgebildet werden, das wollen wir im Respekt vor dieser Religion auch respektieren.
Bahai-Religion in Deutschland
Der Sitz der Bahai in Deutschland ist in Hofheim im Taunus. Die Bahai-Gemeinde versteht sich als Teil der Weltgemeinde der Bahai mir ihrem Sitz in Israel in der Stadt Haifa. Wer in Deutschland Teil der Gemeinde werden möchte, der muss sich der Gemeindeordnung, also den Regeln der Religionsgemeinschaft, unterwerfen. Tut die Person das nicht, kann sie ohne Weiteres auch wieder ausgeschlossen werden.
Die Bahai glauben wie Christen, Muslime und Juden an einen einzigen Gott und nicht an mehrere Götter. So erkennen sie auch Schriften, die eigentlich aus den anderen monotheistischen Weltreligionen stammen, durchaus an.
Was genau macht die Bahai-Religion aus?
Die Bahai glauben an Moses, Buddha, Christus und auch an Mohammed. In diese Reihe reiht sich ihr Glaubensgründer Baha'ullah ein, der ebenfalls nach Auffassung der Bahai von Gott den Auftrag erhalten haben soll, seine Botschaft zu verkünden. Diese Botschaft Gottes hat er aufgeschrieben. Zu finden ist diese in Briefen und Büchern. Diese Schriften sind für die Bahai auch heute noch sehr wichtig, ähnlich wie für die Christen die Bibel oder für die Muslime der Koran oder die Juden die Thora. Doch die Bahai erkennen auch die Schriften der anderen Religionen an und lesen daraus.
Bahai Regeln: Woran glauben die Bahai nun konkret?
Baha`ullah sieht die Menschheit als Ganzes und unteilbar. Für ihn und seine Anhänger sind alle Menschen gleich, unabhängig von Geschlecht, Stand und Hautfarbe. Menschen erhalten auch einen sozialen Auftrag, andere zu unterstüzen, nach der Wahrheit zu suchen und Vorurteile abzubauen. So wird das persönliche Verhalten des Einzelnen und sein Verhältnis zur Gemeinschaft wichtig. Das friedliche Zusammenleben der Menschen rückt in den Mittelpunkt dieser Religion. Zu den zentralen Lehren der Bahai-Reiligion zählt die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit. So gibt es nur einen Gott, egal wie die Menschen ihn nun nennen, also Allah, Jahwe oder Gott. Alle Religionen sollen sich aus einer göttlichen Quelle entwickelt haben.
Wo sind die Unterschiede der Bahai-Religion zu anderen Religionen?
Die Bahai-Religion weist Unterschiede, aber durchaus auch Parallelen zu anderen Weltreligionen auf. Sie entwickelte sich zwar aus dem Islam und manches erinnert auch an den Islam, aber da der Islam viele Parallelen zum Christen- und Judentum hat, erinnert vieles auch an diese Religionen. So betont die Bahai-Religion sehr viel stärker die Gemeinsamkeiten der Religionen und sehr viel weniger die Unterschiede.
In der Bahai-Religion hat das Jahr 19 x 19 Tage
Nächstenliebe zu üben, Gott zu vertrauen und demütig und geduldig zu sein: Das sind wichtige Inhalte der Bahai-Religion. Es geht darum, irgendwie die richtige Mitte zu finden. Der Mensch soll Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Eine Beichte wie im Christentum gibt es in der Bahai-Religion nicht. Auch die Bahai glauben daran, dass die Seele unsterblich ist. Doch für die Bahai ist z. B. der Körper sehr wichtig, so darf es keine Urnenbestattung geben, denn da würde der Körper ja verbrannt. Für die Bahai ist Gott der Schöpfer von allem. Auch in dieser Vorstellung besteht wieder kein großer Unterschied zu den weiteren Weltreligionen.
Bahai-Kalender
Übrigens unterscheidet sich der Bahai-Kalender von unserem, denn das Jahr wird in 19 mal 19 Tage eingeteilt. Einen Pfarrer oder Iman gibt es nicht. Die Bahai-Religion fordert die Menschen auf, mit anderen Religionen in Kontakt zu treten, einfach weil Gott für die Bahai "Herr aller Religionen" ist.
Fasten, Ernährung, Alkohol bei den Bahai
Für die Bahai sind Rituale nicht so wichtig, aber dennoch fasten sie wie die Muslime und es gibt eine Fastenzeit. In dieser Zeit darf dann vom Morgen bis zum Abend nichts gegessen werden. Alhohol ist wie den Muslimen den Anhängern der Bahai-Religion verboten.
Wenn du noch mehr über die Bahai-Religion erfahren willst und vielleicht auch Fragen stellen möchtest, dann schaue doch unter www.religionen-entdecken.de nach.