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Kommunismus
ZurückWas ist Kommunismus überhaupt? Kommunismus einfache Erklärung!
Die Frage "Was ist Kommunismus?" kurz erklärt:
Die Grundidee des Kommunismus besteht darin, dass alles allen gehören soll. Es gibt also keinen, der mehr hat als andere und man hofft, dass es dadurch allen gleich gut geht. Es sollte kein Mensch über einen anderen herrschen, wie es eben lange Zeit der Fall war. Alle Menschen sollten auch gleich behandelt werden.
Alle Sachen, die man zur Herstellung von Produkten benötigt, sollten nicht einer einzelnen Person gehören, wie im Kapitalismus, sondern auch allen gehören, der Gemeinschaft. Es gibt also keinen persönlichen Besitz. Das ist doch gerecht, wirst du vielleicht sagen, dann hat am Ende keiner mehr als der andere. Es gibt also kein "Privateigentum". Das ist Eigentum, das nur einzelnen Personen, aber nicht der Gemeinschaft gehört. Denn bei uns geht es ja oft genug ganz schön ungerecht zu, dann haben einige wenige ganz viel und die meisten nur wenig.
Karl Marx und die Idee des Kommunismus?
Vor 150 Jahren hatten die Arbeiter kaum Rechte. Die Wirtschaft boomte, sie war äußerst erfolgreich und die Fabriken waren höchst produktiv, sie stellten viele Dinge her. Es war das Zeitalter der Industrialisierung. Viele Produkte wurden nicht mehr per Hand, sondern mit Hilfe von großen Maschinen in Fabriken produziert. Die Unterschiede zwischen den Menschen, die Produkte herstellten, und den wenigen, denen die Fabriken gehörten, waren riesengroß. Den Arbeiterinnen und Arbeitern, die in den Fabriken schufteten, ging es oft sehr schlecht. Sie erhielten für ihre Arbeit wenig Lohn, während die Besitzer der Fabriken eine Menge Geld verdienten. Da kam ein Mann ins Spiel, der Geschichte schreiben sollte und der hieß Karl Marx.
Wer war eigentlich dieser Karl Marx und was dachte er genau?
1848 schrieb dieser Karl Marx ein Buch, das sehr bekannt werden sollte. Das hieß "Das kommunistische Manifest". Er hat es gemeinsam mit einem Mann namens Friedrich Engels geschrieben. Karl Marx und Friedrich Engels entwickelten somit die Idee des Marxismus. Was stand da nun drin? Die Klassengesellschaft soll durch eine Revolution beseitigt werden und die Proletarier die Herrschaft übernehmen. "Proletarier" bedeutet so viel wie "Arbeiter". Vieles, was in diesem Buch stand, kam übrigens gar nicht ursprünglich von Marx, denn das Wort "communis" bedeutet "gemeinschaftlich" und stammt aus dem Lateinischen.
Kommunismus Bedeutung
Nach 20 Jahren veröffentlichte Marx drei Bände eines weiteren Buches, das heißt "Das Kapital". Hier beschreibt er die optimale, die beste Gesellschaftsform, in der alle gleich sind, es keinen Privatbesitz mehr gibt und vor allem keinen Staat und keine Regierung. Diese Idee stammt übrigens nicht ursprünglich von Marx, sondern von Thomas Morus, der hatte das schon viele Jahre zuvor – genau im Jahre 1516 - in seinem Werk namens "Utopia" beschrieben.
Kommunismus und Sozialismus
Laut Marx und seinem "Kapital" gibt es erst einen sogenannten Klassenkampf und dann eine Diktatur des Proletariats. Der Zustand vor dem Kommunismus ist der Sozialismus. Religion ist laut Marx "Opium fürs Volk". Die Religion betäubt den Menschen und passt somit nicht mit einer kommunistischen Gesellschaft zusammen. Denn solange es die Religion gibt, die Menschen auf ein Leben im Jenseits vertröstet, machen sie keine Revolution, die ja wieder Voraussetzung für die Diktatur des Proletariats ist.
Marx starb 1883 in London. Seine Idee setzte sich nach seinem Tod erst einmal so gar nicht recht durch, nur in Russland. Hier gab es 1917 eine Revolution, die die Ideen von Marx und Engels aufgriff. So gab es später auch viele kommunistische Staaten, die auf unterschiedliche Weise versucht haben, die Vorstellungen von Marx und Engels umzusetzen.
Ist der Kommunismus nun "falsch oder richtig"?
Auf diese Frage wirst du viele verschiedene Antworten erhalten. Von der Idee her ist so einiges im Kommunismus ja völlig richtig, nur haben die Vordenker des Kommunismus nicht bedacht, dass Menschen leider nicht immer gerecht handeln, sondern sich oft genug in Konkurrenz sehen. Sie wollen eben mehr haben als andere, es soll ihnen besser gehen und sie wünschen sich Vorteile.
Kommunismus in verschiedenen Ländern
Kommunismus in der Sowjetunion, in China oder in Kuba
Das war auch in den Ländern, in denen sich der Kommunismus oder der Sozialismus ausbreiten konnte, wie in der Sowjetunion, in China oder in Kuba, überall ähnlich.
Kommunismus in der DDR
Auch die DDR war ein sozialistischer Staat. Alle waren offiziell gleich, aber manche irgendwie "gleicher". Das waren oft die Anführer von irgendwelchen Parteien, also die Leute, die am Ende etwas zu sagen hatten. Und die wieder unterdrückten die Leute, die nichts zu sagen hatten, also das Volk. Oft gab es auch nur eine einzige Partei, die über alles bestimmte. Und oft ging diese Partei gegen ihre Gegner sehr brutal und grausam vor. Hier war dann nur wenig von der Gleichheit aller Menschen zu spüren. Am Ende war das dann im Kommunismus auch nicht so viel anders als Kapitalismus.
So sind sich die Anhänger des Kommunismus bis heute auch nicht so ganz einig darüber, wie die Menschen denn zum Kommunismus hingeführt werden sollten. Und für die Gegner des Kommunismus ist die Angst groß, weil eben der Kommunismus die Revolution beschwört und die Abschaffung des Staates. Das ist z. B. gegen unsere Verfassung. Deshalb wurden Kommunisten auch lange Zeit als sogenannte Verfassungsfeinde eingestuft.
So ist die Idee sicher eine sehr gute, die Frage ist nur immer noch, wie die Idee in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Und da sind sich auch Kommunisten nicht immer einig.
Aber bilde dir selbst ein Urteil.