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Sieben Weltwunder

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Die Weltwunder

Als Weltwunder wurden schon vor mehr als 2000 Jahren besondere Bauwerke oder Statuen bezeichnet. Sie waren so beeindruckend und imposant, dass die Menschen kaum glauben konnten, dass so etwas von Menschen erschaffen wurde. Für sie waren es darum Weltwunder. Alle lagen im östlichen Mittelmeerraum in den heutigen Ländern Türkei, Griechenland, Ägypten und Irak.

In der Antike wurden sieben Weltwunder aufgelistet. Von diesen sind nur die Pyramiden von Gizeh erhalten. Heute zählt man neue Gebäude zu den modernen Weltwundern.

Die sieben Weltwunder in Bildern

  • Weltwunder Pyramiden
    Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige Weltwunder Antike, das noch existiert. Drei Pyramiden gehören dazu: die Cheops-Pyramide, die Chefren-Pyramide und die Mykerinos-Pyramide. Sie liegen bei Kairo in Ägypten und wurden zwischen 2620 und 2500 v. Chr. erbaut. [ © Quelle: pixabay.com ]
  • Hängende Gärten der Semiramis
    Das Bild von 1886 zeigt, wie sich der Maler Ferdinand Knab die Hängenden Gärten der Semiramis vorstellte. Sie werden auch die Hängenden Gärten von Babylon genannt. Es war ein terrassenförmig angelegter Garten, der je 120 Meter breit und lang war. Entweder befanden sich die Gärten in Babylon oder in Ninive, auf jeden Fall im heutigen Irak - sofern es sie wirklich gab. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
  • Koloss von Rhodos
    So stellte sich der Maler Maarten van Heemskerck das Weltwunder Koloss von Rhodos im 16. Jahrhundert vor. Es handelte sich um eine 30 Meter hohe Statue aus Bronze, die den Sonnengott Helios darstellte. Sie stand über der Hafeneinfahrt der griechischen Insel Rhodos - ein Bein der Statue auf jeweils einem Pfeiler. Sie wurde vermutlich 292 v. Chr. fertiggestellt. Um 227 v. Chr. stürzte sie in Folge eines Erdbebens um. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
  • Leuchtturm von Alexandria
    Auch der Leuchtturm von Alexandria zählt zu den Sieben Weltwundern. Dieses Bild stammt vom österreichischen Bildhauer Johann Bernhard Fischer von Erlach und wurde 1721 erstellt. Er stand auf der kleinen Insel Pharos bei Alexandria in Ägypten. Er war lange der höchste Leuchtturm überhaupt. Er war wohl zwischen 115 und 160 Meter hoch. Er wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und durch Erdbeben zerstört. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
  • Zeus-Statue des Phidias
    Die Zeus-Statue des Phidias stand im Haupttempel in Olympia und war 12 Meter hoch. Dieses Bild stammt von 1815 von dem Franzosen Antoine Chrysostôme Quatremère de Quincy. Der Bildhauer Phidias schuf die Statue zwischen 438 und 430 v. Chr. aus Gold und Elfenbein. In Olympia wurden die Olympischen Spiele der Antike ausgetragen. Hier befand sich das Heiligtum des griechischen Gottes Zeus. Die Statue fiel wohl einem Brand zum Opfer. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
  • Mausoleum von Halikarnassos
    Das Mausoleum von Halikarnassos sah wohl nicht so aus, wie es sich Maarten von Heemskerck im 16. Jahrhundert vorstellte. Es wird auch Maussoleion genannt und war das Grabmal von König Maussolos. Es wurde Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. erbaut. Das Dach war eine siebenstufige Pyramide. Halikarnassos liegt heute in der Türkei. Das Wort Mausoleum für ein besonders großes Grabmal leitet sich von diesem Bauwerk ab. [ © Wikimedia, gemeinfrei ]
  • Tempel der Artemis in Ephesos
    So sah Ferdinand Knab den Tempel der Artemis in Ephesos. Er malte ihn 1886. Der Tempel wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. erbaut. Er war riesig: Die Fläche betrug 125 mal 65 m und es gab 125 Säulen mit einer Höhe von 18 Metern. Bei einem Raubzug der Goten wurde der Tempel im Jahr 268 zerstört. Ephesos liegt heute in der Türkei.

7 Weltwunder der Antike

Die klassischen sieben Weltwunder der Antike sind:

  • die Hängenden Gärten von Semiramis
  • der Koloss von Rhodos
  • das Mausoleum des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos
  • der Leuchtturm von Alexandria (Pharos)
  • die Pyramiden von Gizeh
  • der Tempel der Artemis in Ephesos
  • die Zeus-Statue des Phidias

Im Jahr 450 vor Christus wurden die "Weltwunder" erstmals aufgelistet, und zwar von Herodot. Herodot war ein Geschichtsschreiber und lebte im antiken Griechenland.

Eine Liste mit den heute bekannten sieben Weltwundern gab es dann erstmals im 2. Jahrhundert vor Christus. Sie stammt von Antipatros. Er lebte in Rom und schrieb einen Reiseführer. Darin zählt er eben sieben Weltwunder auf. Die Zahl Sieben galt damals als perfekte und vollkommene Zahl.

Statt des Leuchtturms von Alexandria standen ursprünglich die Stadtmauern von Babylon mit in der Liste. Aber schon Antipatros entfernte sie und ersetze sie mit dem Pharos, weil die Mauern schon damals verfallen waren. Obwohl bis auf die Pyramiden alle anderen Bauwerke ebenfalls zerfielen - durch Erdbeben, Zerstörung oder einfach Verfall - blieben sie bis heute bekannt.

Wie die sieben Weltwunder tatsächlich aussahen, wissen wir nicht. Es gibt aus der Antike nur ein paar Bilder auf Münzen oder Beschreibungen. Einige Künstler von früher fertigten Gemälde an, wie sie sich die Bauwerke vorstellten.

7 Weltwunder der Neuzeit

Immer wieder hat man versucht, neue Listen von Weltwundern zu erstellen. 1995 wurde zum Beispiel eine solche Liste veröffentlicht mit ungewöhnlichen Bauwerken. Sie umfasste diese "Sieben Wunder der modernen Welt":

  • CN Tower (in Toronto, Kanada)
  • Deltawerke und Zuiderzeewerke (im Süden bzw. Norden der Niederlande)
  • Empire State Building (in New York City, Vereinigte Staaten)
  • Eurotunnel (unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien)
  • Golden Gate Bridge (in San Francisco, Vereinigte Staaten)
  • Itaipu-Staumauer (zwischen Brasilien und Paraguay)
  • Panamakanal (in Panama)

Eine andere Liste umfasste 2007:

  • Chichén Itzá, Maya-Ruinen auf der Halbinsel Yucatán (Mexiko)
  • Chinesische Mauer, Grenzbefestigungsanlage (Volksrepublik China)
  • Cristo Redentor, Christusstatue in Rio de Janeiro (Brasilien)
  • Kolosseum, antikes Amphitheater in Rom (Italien)
  • Machu Picchu, Inka-Ruinenstadt in den Anden (Peru)
  • Petra, Felsenstadt (Jordanien)
  • Taj Mahal, Mausoleum (Indien)