Ägypten
In welches Meer mündet der Nil?
Da Ägypten mitten in Wüste liegt, brauchen die Menschen dort etwas ganz Wichtiges zum Überleben: Wasser. So ist für Ägypten der Fluss Nil sehr wichtig. Er wird auch die "Lebensader" Ägyptens genannt, da Leben ohne den Nil in Ägypten nur sehr schwer möglich wäre. So heißt es, Ägypten sei ein Geschenk des Nils. So jedenfalls schrieb einmal der berühmte Geschichtsschreiber Herodot über Ägypten. Nur zu den beiden Seiten des Nils ist Landwirtschaft möglich.
Der Nil fließt vom Sudan aus nach Ägypten und durchquert dann das ganze Land. Er kommt auch durch die Hauptstadt Kairo und fließt am Ende ins Mittelmeer. Hier im Norden bildet er ein riesiges Delta aus. Über zwei Hauptarme und viele kleine Flüsse mündet er dann ins Mittelmeer.
Eindrücke vom Nil:
Wozu ist ein Staudamm gut?
Tausende von Jahren transportierte der Nil fruchtbaren Schlamm. Mit dem Hochwasser, das jedes Jahr zwischen Juni und September auftrat, wurde dieser Schlamm auf die Felder am Nil transportiert. Nur deshalb konnten die Alten Ägypter Ackerbau betreiben. Mit seinem fruchtbaren Schlamm düngte der Nil das Land.
Dann aber baute man im Süden von Ägypten einen Staudamm, den Assuan-Staudamm. 1971 war er fertig. Wozu braucht es so einen Damm? Mit einem Staudamm lässt sich Strom erzeugen. Auch die Felder lassen sich das ganze Jahr über mit Wasser versorgen, indem man eben gezielt Wasser ablässt. Aber es gibt nicht nur Vorteile durch den Staudamm. Da kaum noch fruchtbarer Schlamm auf die Äcker gelangt, müssen die Ägypter diese nun künstlich düngen. Und wie so oft, wenn der Mensch ins Gleichgewicht der Natur eingreift, bringt dies auch negative Folgen mit sich. In diesem Fall schadet der künstliche Dünger dem Boden auf Dauer.
Durch den Bau des Assuan-Staudamms entstand ein riesiger Stausee, der Nassersee. Dadurch wurden ganze Dörfer überflutet. Die dort lebenden Nubier wurden darum umgesiedelt. Auch einige Baudenkmäler wären unter Waser gelandet und wurden darum abgebaut und an anderer Stelle wieder aufgebaut, zum Beispiel die Felsentempel des Pharaos Ramses II. in Abu Simbel.
Die Ägypter brauchen keinen Wetterbericht
In Ägypten fragen sich die Leute nicht so wie bei uns: "Wie wird denn morgen wohl das Wetter sein?" Denn in Ägypten ist es den größten Teil des Jahres über heiß und trocken. Da braucht keiner einen Wetterbericht.
Im Winter, also in der Zeit von November bis Februar, manchmal sogar bis März, liegen die Temperaturen bei circa 15 bis 20 Grad. Im Sommer kann es extrem heiß werden, sogar bis zu 50 Grad. Dabei ist es in der Wüste um einiges heißer als am Meer. Regen fällt nur wenig. In der nördlichen Küstenregion Ägyptens ist das Klima gemäßigt und mediterran, während es am Roten Meer feuchtheiß wird.
Ansonsten gibt es fast keine Niederschläge und das Klima zeigt sich sehr lebensfeindlich. Nur die Oasen bilden Ausnahmen. Und an der Küste des Mittelmeers gibt es manchmal Niederschläge. Eine Besonderheit sind im Frühjahr die Khamsins, das sind trocken-heiße Sandstürme aus dem Süden.
Wie entstand das Rote Meer?
Im Osten grenzt Ägypten an das Rote Meer. Es ist schmal, aber dafür 2240 Kilometer lang. Das Rote Meer trennt die Arabische Halbinsel von Ägypten und somit von Afrika.
Das Rote Meer entstand vor circa 30 Millionen Jahren, als die Arabische Halbinsel und Afrika noch eine Einheit bildeten. Doch flüssiges Gestein – auch Magma genannt – ließ die beiden Kontinente auseinanderdriften. So konnte aus dem Süden Meerwasser in diese Spalte dringen, die sich weiter vergrößerte und am Ende das Rote Meer entstehen ließ. Doch im Norden blieb das Festland miteinander verbunden.
Ein Kanal zum Mittelmeer
So gibt es keine natürliche Verbindung zwischen dem Roten Meer und dem Mittelmeer. Das änderte sich im Jahr 1859, als man den Suezkanal baute. Dieser Kanal verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer. Vor dem Bau des Kanals mussten Schiffe, die nach Indien fahren wollten, Afrika umrunden und das Kap der Guten Hoffnung umfahren. Der Suezkanal erlaubte eine sehr viel schnellere Reise für die Handelsschiffe. Noch heute passieren mehr als 15.000 Schiffe pro Jahr den Kanal.