Eritrea
Gehen die Kinder in Eritrea in die Schule?
Kinder sollten in Eritrea eigentlich von sieben bis 13 Jahren in die Schule gehen, so schreibt es die Regierung vor. Doch das ist nur die eine Seite. Trotz dieser Schulpflicht geht ein Drittel der Kinder gar nicht in die Schule. Damit ist die Grundschule gemeint.
Noch schlechter sieht es mit dem Besuch von weiterführenden Schulen aus. Hier sinkt die Zahl der Kinder, die solche Schulen besuchen, noch einmal erheblich. So ist es schwer für viele Kinder, überhaupt eine Schule zu besuchen.
Die Unterrichtssprache ist entweder Arabisch oder Tigrinya, je nachdem, wo die Kinder in die Schule gehen. In den Gegenden, in denen Muslime wohnen, erfolgt der Unterricht auf Arabisch. Englisch kommt in der Grundschule etwas später als Fremdsprache dazu.
Wo ist eigentlich die Toilette?
Kinder, die in die Schule gehen, landen meist in viel zu großen Klassen und schlecht ausgestatteten Klassenzimmern. Dort treffen sie auch noch auf schlecht ausgebildete Lehrer. Oft findet der Unterricht draußen statt, weil es gar kein Schulgebäude gibt. Du hättest sicher keine Lust, auf die Toilette in so einer Schule zu gehen, denn die ist entweder gar nicht vorhanden oder sie ist ziemlich schmutzig, weil es meist gar kein fließendes Wasser gibt.
Und die Schulbildung der Mädchen?
Besonders schlecht steht es - wie in vielen anderen afrikanischen Staaten auch - um die Schulbildung der Mädchen. So ist man in vielen Familien der Meinung, es wäre gar nicht notwendig, dass Mädchen überhaupt in eine Schule gehen. Sie würden ja doch später heiraten und bräuchten dann keine Ausbildung. So besuchen oft nur die Söhne und nicht die Töchter einer Familie eine Schule.
Warum schicken die Eltern ihre Kinder nicht zur Schule?
Wie in vielen anderen afrikanischen Ländern bestimmt die Armut den Alltag und das Leben der Menschen. Viele Menschen ernähren sich von der Hand in den Mund, von dem, was sie anbauen oder was ihre Tierherden für sie hergeben.
Kinder sind hier immer auch Arbeitskräfte, ohne die eine Familie gar nicht überleben könnte. So helfen die Jungen auf dem Feld oder beim Viehhüten und die Mädchen den Müttern beim Wasserholen, im Haushalt oder bei den Geschwistern. Du findest Kinder aber auch bei der Arbeit in der Stadt, an Marktständen oder als Schuhputzer oder Autowäscher.