Guyana
Schomburgk bereist Guyana (1835-1839 und 1840-1844)
Robert Hermann Schomburgk war ein deutscher Forschungsreisender. 1835 wurde er von der britischen Geografischen Gesellschaft nach Britisch-Guayana geschickt. Bis 1839 untersuchte er dort Tiere und Pflanzen.
Zwischen 1840 und 1844 bereiste er im Auftrag der britischen Regierung die Grenzflüsse zu Venezuela und Suriname. Die von ihm festgelegte Grenzlinie zu Venezuela, die sogenannte Schomburgk-Linie, wurde dort aber (bis heute) nicht anerkannt.
Gründung der PPP und der PNC (1950 und 1957)
1950 wurde von Cheddi Jagan die PPP gegründet, die People's Progressive Party. Das ist eine politisch linksstehende Partei. Sie hat ihre Anhänger vor allem bei den Indo-Guyanern.
1957 wurde die PNC gegründet (People’s National Congress). Auch sie ist politisch links, wird aber vor allem von afro-guyanischen Wählern unterstützt.
Unabhängigkeit 1966
Am 26. Mai 1966 erklärte das Land seine Unabhängigkeit und nannte sich nun Guyana.
1970er und 1980er Jahre: Forbes Burnham und die PNC
1970 wurde Arthur Chung erster Präsident des Landes, nachdem dieses Amt neu geschaffen worden war. Chung war parteilos und chinesischstämmig. Die tatsächliche Macht lag aber in Händen des Premierministers Forbes Burnham (PNC). Unter Burnham wurde Guyana 1970 zur "Kooperativen Republik" erklärt. Die Politik wurde sozialistisch ausgerichtet. 1980 wurde Burnham Präsident. Nach seinem Tod 1985 folgte ihm Desmond Hoyte ins Amt, ebenfalls von der PNC.
In den 1970er und 1980er Jahren hatte die Wirtschaft mit großen Problemen zu kämpfen, nachdem insbesondere die Zuckerbetriebe verstaatlicht worden waren. Schlechte Ernten ließen den Ertrag schließlich noch mehr einbrechen. 1989 startete unter Hoyte ein neues Wirtschaftsprogramm, das von der staatlich gelenkten Planwirtschaft zur freien Marktwirtschaft führen sollte.
Herrschaft der PPP (1992-2015)
1992 gewann Cheddi Jagan (siehe oben) die Wahlen – die ersten, die international als frei und fair betrachtet wurden – und wurde Präsident.
Nach seinem Tod 1997 übernahm seine Witwe Janet Jagan das Amt. Sie trat 1999 aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Bharrat Jagdeo wurde neuer Präsident. Er blieb bis 2011 im Amt.
Donald Ramotar wurde daran anschließend gewählt, auch er gehört der PPP an.
Neueste Geschichte von Guyana
Bei den Wahlen im Mai 2015 gewann ein Oppositionsbündnis von APNU (A Partnership for National Unity) und AFC (Alliance for Change). Ihr Kandidat David Granger wurde neuer Präsident. Ende 2018 sprach ihm das Parlament das Misstrauen aus. Neuwahlen wurden gerichtlich angeordnet und fanden erst im März 2020 statt.
Irfaan Ali wurde neuer Präsident. Er gehört der PPP an.
Guyana verhängt lebenslange Haftstrafen für Homosexuelle und ist das einzige Land in Südamerika, das die Todesstrafe anwendet.