Rumänien

Weihnachten in Rumänien ist in vielen Familien ein sehr wichtiges Fest. Schon im Advent werden die Straßen und Häuser geschmückt.

Am Heiligabend (Moş Ajun) wird ein Weihnachtsbaum (Pomul de Crăciun) aufgestellt und dekoriert. Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Das traditionelle Weihnachtslied heißt Colindă und die kleinen Sänger und Sängerinnen darum Colindatori. Begleitet werden sie von Capra, einer als Ziege verkleideten Person, die Unsinn macht. Für ihren Gesang bekommen die Kinder Süßigkeiten oder Kuchen.

Gegessen wird allerdings erst spät am Abend, vorher wird noch gefastet. Das ist in der orthodoxen Kirche so üblich und da die meisten Rumänen dieser Kirche angehören, ist dieser Brauch weit verbreitet. 40 Tage lang wird auf Fleisch, Fisch und Eier verzichtet. Dann aber wird endlich wieder Fleisch aufgetischt. Das ist meist Schweinefleisch. Die Bescherung erfolgt entweder am 24. oder am 25. Dezember.

Am 25. Dezember wünschen sich die Menschen "Crăciun fericit!", also Frohe Weihnachten. Weihnachten heißt auf Rumänisch Crăciun. Das spricht man aus wie "Kritschun". Wörtlich bedeutet es "Christi Geburt". Unten im Video kannst du es ausgesprochen hören.

Auf der Weihnachtstafel stehen dann Sarmale (Kohlrouladen), Fleisch und Wurst und natürlich darf Mamaliga nicht fehlen. Dazu gibt es den Salat de Boeuf, ein Salat mit Rindfleisch, Erbsen, Kartoffeln, Paprika, Gurken und Mayonnaise. Der Kuchen Cozonac gehört auch zur Weihnachtszeit dazu. Es ist eine Art Nusszopf mit einem Hefeteig und Nuss- oder Mohnfüllung.

An den beiden Weihnachtstagen werden auch Freunde und Verwandte besucht. Man isst, erzählt und singt gemeinsam.

In der Zeit des Kommunismus war das Feiern von Weihnachten nicht gern gesehen. Umso mehr feiern die Rumänen seit dem Ende des Ceausescu-Regimes wieder dieses christliche Fest.