Rumänien
Rumänien vom 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg
Vom Fürstentum zum Königreich Rumänien
Im 19. Jahrhundert begann sich bei den Rumänen ein Nationalbewusstsein zu entwickeln - wie damals in vielen Regionen. 1848 kam es zur Rumänischen Revolution, in der die Unabhängigkeit der rumänischen Fürstentümer gefordert wurde. Dieser Versuch wurde aber niedergeschlagen.
1859 aber wurde Fürst Alexandru Ioan Cuza zum Herrrscher von Moldau und der Walachei gewählt. So entstand das Fürstentum Rumänien. Bukarest wurde Hauptstadt. Weil Alexandru Reformen anstrebte, etwa eine Landreform, zwangen ihn seine Gegner im Adel 1866 zur Abdankung.
Eine vorläufige Regierung suchte nun nach einem neuen Herrscher für Rumänien. Man fand schließlich Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, einen deutschen Prinzen. Der wurde nun als Carol Fürst von Rumänien. Nachdem Rumänien Russland im Krieg gegen das Osmanische Reich unterstützt hatte, erhielt es im Tausch gegen das südliche Bessarabien die Dobrudscha.
1881 wurde das Königreich Rumänien ausgerufen. Carol I. war nun König von Rumänien. Bis zu seinem Tod 1914 blieb er auf dem Thron.
Erster Weltkrieg und die Folgen für Rumänien
Carol I. starb 1914 ohne direkte Nachkommen und so folgte ihm sein Neffe Ferdinand I. auf den Thron
Im Ersten Weltkrieg blieb Rumänien zunächst neutral, schloss sich dann aber 1916 der Entente an (also dem Bündnis von Großbritannien, Frankreich und Russland).
In den Friedensverträgen von Versailles und Trianon erhielt Rumänien dann 1919 bzw. 1920 Siebenbürgen, das östliche Kreischgebiet, die Bukowina und zwei Drittel des Banats, von Russland außerdem Bessarabien (heute Republik Moldau).
Die Fläche und die Bevölkerung hatten sich mit einem Mal verdoppelt. Rumänien war nun außerdem ein Vielvölkerstaat.
Zwischenkriegszeit in Rumänien
Als König Ferdinand 1927 starb, war sein Sohn Karl II. (Carol II.) schon von der Thronfolge ausgeschlossen worden, weil er sich mit zahlreichen Liebschaften unstandesgemäß verhalten hatte. Sein erst 5-jähriger Sohn Michael I. wurde zum König von Rumänien.
1930 aber kehrte Karl aus dem Exil zurück und wurde nun doch noch König. 1938 entließ er die Regierung, nahm damit die Macht an sich und verhinderte so die Beteiligung der faschistischen Gruppe Eiserne Garde an der Regierung. Doch schon ein Jahr später wurde eine neue Regierung gebildet.
Rumänien im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg verlor Rumänien wieder zahlreiche Gebiete, die es am Ende des Ersten Weltkrieges gewonnen hatte. Die nördliche Bukowina und Bessarabien gingen 1940 an die Sowjetunion, die südliche Dobrudscha an Bulgarien und das nördliche Siebenbürgen an Ungarn. Karl II. ging wieder ins Exil, Michael kam wieder auf den Thron. Die Macht aber besaß General Ion Antonescu.
Antonescu baute eine faschistische Militärdiktatur auf. Die in Rumänien lebenden Juden wurden verfolgt und ermordet, viele Roma wurden deportiert. Rumänien trat an der Seite Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg ein.
Sturz von Antonescu
Rumänien beteiligte sich 1941 am Feldzug gegen die Sowjetunion und erhielt die ein Jahr zuvor verlorenen Gebiete zurück. 1944 aber marschierte die Sowjetunion nun in Rumänien ein. Antonescu wurde im Königlichen Staatsstreich unter Anführung von Michael I. gestürzt. Rumänien wechselte die Seite und kämpfte nun an der Seite der Alliierten.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erhielt Rumänien das nördliche Siebenbürgen von Ungarn zurück. Bessarabien und die nördliche Bukowina fielen aber erneut an die Sowjetunion. Heute befindet sich dort die Republik Moldau (Moldawien), ein Teil gehört zur Ukraine.
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