Rumänien
Wie zeigt sich der Klimawandel in Rumänien?
Durch den Klimawandel verwandeln sich Teile von Rumäniens Süden in eine Wüste. Statt Felder gibt es dort nur noch Sand, auf dem keine Landwirtschaft mehr betrieben werden kann. Ganze Seen trocknen aus. Der Amara-See im Südosten von Rumänien ist seit 2022 komplett ausgetrocknet. Er wurde zu einer Steppe. Fischer haben hier ihre Lebensgrundlage verloren. Es gibt nicht nur keine Fische mehr, sondern auch keine Seevögel wie Enten oder Pelikane. Dafür laufen hier jetzt Schakale herum.
All das liegt an den steigenden Temperaturen. 2023 gab es erneut Hitzerekorde. Der Boden trocknet aus. Mehr als 1.000 Quadratkilometer wurden schon zur Wüste in Rumänien. Vor allem die Walachei ist betroffen. Man spricht sogar schon von der “Sahara an der Donau”. Viele Bauern verlieren bei lang anhaltender Trockenheit Teile ihrer Ernte - oder sie fällt im schlimmsten Fall sogar ganz aus. Zumal Weizen und der beliebte Mais viel Wasser zum Wachsen benötigen. Lange Trockenheit begünstigt aber auch Waldbrände. Hier ist vor allem Zentralrumänien betroffen. 2024 gab es schon im April solche Brände, nachdem es lange heiß und trocken war. Starker Wind fachte die Brände noch an.
Neben Dürren hat Rumänien aber auch mit Überschwemmungen zu kämpfen. Besonders verheerend war eine Flutkatastrophe 2005. Damals stand drei Viertel von Rumänien unter Wasser, Tausende Menschen mussten ihre überfluteten Häuser verlassen. Aber auch 2010, 2019, 2021 oder 2023 gab es eine Überschwemmung in Rumänien. Immer wieder sterben Menschen in den Fluten. Die Wassermassen rissen auch zahlreiche Autos mit. Immer wieder kommt es auch zu Erdrutschen.
Neben der globalen Erwärmung trägt auch eine verfehlte Politik in Rumänien unter dem damaligen Diktator Ceaucescu dazu bei, dass Rumäniens Süden austrocknet. In den 70er Jahren wurden nämlich viele Wälder abgeholzt und Seen trockengelegt, um die landwirtschaftliche Produktion zu erhöhen.
Folgen des Klimawandels in Rumänien
Was tut Rumänien für den Klimaschutz?
Rumänien hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und will seine Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent verringern sowie bis 2050 klimaneutral werden. In einem nationalen Aktionsplan hat Rumänien seine Pläne und Maßnahmen dafür festgelegt. In den Bereichen von Energieerzeugung, Verkehr und Industrie müssen die Emissionen gesenkt werden. Erneuerbare Energien sollen ausgebaut werden. Im Bereich Verkehr soll E-Mobilität gefördert werden. Im Schwarzen Meer könnten Windkraftanlagen entstehen, im Süden des Landes gibt es großes Potential für Sonnenenergie. Doch die Politik in Rumänien kommt hier nur langsam in Fahrt.
Vor allem im Süden von Rumänien sollen zudem neue Bäume angepflanzt werden, die die Austrocknung aufhalten sollen. Die Landwirte müssen auf andere Pflanzen ausweichen, die weniger anfällig für Hitze sind. Das können zum Beispiel Wassermelonen sein. Auch Erdnüsse oder Süßkartoffeln wären für den Anbau geeignet. Zusätzlich muss sparsam bewässert werden, zum Beispiel mit Tröpfchenbewässerung, die direkt an die Wurzeln der Pflanzen geleitet wird.